Ich sag dann mal Tschüß

Nachricht Grafschaft, 19. Juli 2020

Diakonin Inga Rohof verlässt Nordhorn mit einem Schlagergottesdienst

Fast 500 Grafschafter und Emsländer waren vergangenen Sonntag ins Stadion des SV Vorwärts Nordhorn gekommen, um die ev.-luth. Diakonin Inga Rohoff zu verabschieden. Nach Besucherregistrierung und Platzanweisung startete ein bunter Gottesdienst auf dem Sportlerfeld, der mit Livemusik und vielen persönlichen Beiträgen angereichert war. Diakonin Inga Rohoff (41) leitet ab dem 1. August 2020 das neu geschaffene Referat für Diakoninnen und Diakone im Landeskirchenamt der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Sie ist künftig u.a. für Grundsatzfragen in der diakonisch-gemeindepädagogischen Arbeit, die Zusammenarbeit mit der Hochschule Hannover, Nachwuchswerbung sowie die Kommunikation zwischen der Landeskirche und der Berufsgruppe der rund 500 Diakoninnen und Diakone zuständig. Grund genug, für Kollegen, Pastoren und den lutherischen Kirchenkreis, auf 17 fruchtbare Jahre mit der energiegeladenen Religionspädagogin dankbar zurückzublicken. Die von etlichen christlichen Jugendliedern aber auch Schlagern unterstützte Predigt hielt Pastor Thomas Kersten aus der Christus und Kreuz Kirchengemeinde. Er betonte das Gefühl und die Leidenschaft mit der Rohoff immer unterwegs gewesen sei. Ob im Winter als Familien-Ski-Freizeit, im Sommer mit Jugendlichen auf Korsika oder bei legendären Konfirmandenfreizeiten. Und natürlich sei der Ort des Abschieds nicht nur wegen der Coronazeit so gewählt worden, erinnere er doch auch an das erfolgreiche Projekt „Weihnachtsliedersingen im Stadion“. „Du bist immer jemand, der die frohe Botschaft weitertragen muss und nicht warten will, bis die Leute dazu in die Kirche kommen. Du bist jemand, der aufbricht und mutig vorangeht. Wenn Jesus sagt, ich bin bei dir alle Tage bis ans Ende der Welt, dann stellt er uns alle heute unter seinen Segen. Dich als Aufbrechende ins Landeskirchenamt und uns als Bleibende in Nordhorn“, so Kersten. Superintendent Dr. Bernd Brauer erinnerte in seiner Entpflichtungsrede an die Anfänge Rohoffs mit 11 zu betreuenden Gemeinden im Südbezirk des Kirchenkreises, später dann mit der Konzentration auf die Nordhorner Stadtgemeinden. „Der Drang und die Freude, Neues zu entdecken sind immer kennzeichnend für Diakonin Rohoff gewesen“, so der Superintendent. Dafür sprächen ihr Engagement bei der Vernetzung von Kirche und Sport, auch auf EKD Ebene oder zum Kirchentag und viele andere Projekte wie der Konfitag am Kloster Frenswegen. Sie sei die Richtige, um in Hannover für die Berufsgruppe der Diakone einzutreten, und über die Gemeindepädagogik die Milieuverengung in Kirchengemeinden aufzubrechen.

Pastor Dieter Wiggers als Vorsitzender der ACK Nordhorns bezeichnete in seinem Grußwort Inga Rohoff als die Ökumenefrau schlechthin, zupackend, herzerfrischend für die Kinder- und Jugendarbeit Nordhorns. Sie sei forsch und schnell, manchmal sehr schnell. Deshalb überreiche er ihr eine stillstehende Uhr, damit sie auch mal an Pausen denke. Weitere Grußworte des SV Vorwärts, für den Rohoff von 2016-2019 die Mädchen- und Frauenmannschaft geführt hatte, des Kirchenkreisjungenddienstes, der Kirchenvorstände und ein gesungenes der „Nordhorner Flying Reverends“, ließen keine Langeweile aufkommen. Rohoff selbst dankte am Ende nicht nur den Anwesenden, unter denen sich auch erste Ex-Konfirmanden von 2003 befanden, sondern vor allem ihren Eltern, die sie in all den Jahren immer unterstützt hätten. „Egal ob Wechsel ins Landeskirchenamt oder die Farbe der Gardinen, immer waren sie mit Rat und Tat an meiner Seite, Danke!“ Sie dankte auch allen Teams, egal ob Pastoren, Jugendteamer, Küster, Kollegen oder Pfarrsekretärinnen, immer habe sie in Teams gearbeitet und das sehr gerne. „Besonders viel Herz habe ich in den Konfirmandenunterricht gesteckt und die Jugendarbeit. Ich habe mich immer um Vertrauen und Respekt bemüht. Besonders diese christlichen Werte werden in der ev. Jugend gelebt und das brauchen wir. Ich habe großes Gottvertrauen und das muss man auch haben, wenn man mit Jugendlichen unterwegs ist, zum Beispiel beim Megaunwetter auf Korsika, wo alles gut ausging. Ich wünsche uns allen, egal ob in Lingen, Nordhorn oder Hannover ein behütet Sein von Gott. Und jetzt sag ich Tschüß!“

Hirndorf